Ho Chi Minh City (Saigon)

Wir waren hin und her gerissen. Sollen oder sollen wir nicht nach Vietnam? Wir haben oft Reisende getroffen, die nicht gerade begeistert von dem Land gesprochen haben und uns eher davon abgeraten haben. Aber wir entschieden uns ein eigenes Bild zu machen und fuhren von Kampot (Kambodscha) über die Grenze direkt weiter ins ehemalige Saigon. Es sollen nur 15 Tage in Vietnam werden, da wir für einen längeren Aufenthalt extra ein Visum hätte beantragen müssen.

Los ging es morgens in Kampot mit einem kleinen Bus zur Grenze. Der Grenzübertritt war gut organisiert. Der Busfahrer begleitete uns bis wir den Einreisestempel in unserem Pass hatten und in einen neuen Bus umgestiegen sind. Es gab ein kleines Durcheinander, da der Grenzbeamte die Regel mit den 15 visafreien Tagen nicht kannte und sich erstmal bei seinen Kollegen informieren musste. Am Schluss bekamen wir aber den Reisepass mit einem Nicken des Beamten zurück.

So einen Bus hatten wir noch nie gesehen. In 3 Reihen waren doppelstöckige Liegeplätze eingebaut. Allerdings war die Liegefläche anhand einer asiatischen Körpergröße ausgelegt, sodass wir leider nicht das Vergnügen hatten unsere Beine auszustrecken, sondern mit angewickelten Beinen die recht kurzweilige Fahrt zu genießen. Wir fuhren einmal quer durch das Mekongdelta, mit seinen grünen Reisfeldern, vielen Kanälen und Flüssen. So konnten wir vom Bus aus die ersten Eindrücke von Vietnam gewinnen. Sehr grün und sehr viel los. Am Rand der Straße waren durchweg Häuser, Shops, Mopeds und viele Leute. Vietnam scheint spannend zu werden 🙂 Am späten Abend gegen 23:00 Uhr kamen wir endlich an und checkten in ein kleines Hostel in der sog. Backpackerstreet ein. Hier reihen sich Hostel an Hostel in einer schmalen Gasse mitten in der Innenstadt.

“Good Morning Vietnam” – so wurden wir herzlich von einem Vietnamesen am Morgen gegrüßt. Ausgeschlafen wollten wir natürlich die Stadt erkunden. Aber erstmal Frühstück suchen. Was frühstückt man denn so in Vietnam? Natürlich….. eines der berühmten Banh Mi Sandwiches. Diese gibt es in Vietnam an jeder Ecke, frisches knuspriges Baguette hauchdünn bestrichen mit einer Leberwurstpaste belegt mit gegrillten Schweinefleisch, Wurst, Salat und Koriander. Und das für ca. einen Euro. 🙂 Gestärkt starteten wir zu Fuß unsere Erkundungstour durch die Stadt, um die ersten Eindrücke von Vietnam zu sammeln. Wir besuchten den ehemaligen Stadtpalast, der im Vietnamkrieg (in Vietnam wird vom amerikanischen Krieg gesprochen) zerbombt wurde und später im kommunistischen Betonstil wieder aufgebaut. Innen war eine Ausstellung zum Krieg und man konnte ehemalige Konferenzräume, sowie einen Bunker besichtigen. Weiter ging die Tour vorbei an einer Kathedrale. Diese wurde in der französischen Kolonialzeit aus Baumterialien aus Frankreich gebaut. Jeder Stein wurde nach Vietnam geschifft. Wir aßen zu Mittag an einem kleinen Stand in einem Hinterhof – sehr lecker. 🙂 In jeder großen asiatischen Stadt gibt es auch ein Chinatown. Das ist meist sehr interessant, so nahmen wir einem Bus und fuhren hin. Verrückt was hier alles verkauft wurde. Hier sah man u.a. hautnah wo das Fleisch der vielen Straßenstände herkommt. Hühnchen wurden lebend zusammengebunden zum Verkauf angeboten. In Eimern mit ein bisschen Wasser zappelten Fische und Frösche. Nicht gerade appetitlich, aber – sagen wir mal – interessant. So war dann auch der erste Tag fast rum und wir wollten abends noch auf ein Getränk in die Innenstadt. Hier verwandelte sich eine Straße zur Partyzone. Aus jeder Bar dröhnte in voller Lautstärke Musik und alle Lokale lockten mit Sonderangeboten. Man verstand sein eigenes Wort kaum. Der Lärm war nicht auszuhalten – es war echt völlig verrückt was hier abging. Wir suchten uns ein ruhigeres Eckchen und ließen den Tag ausklingen. Am kommenden Tag wollten wir früh aufstehen, um eine Tour ins Mekongdelta zu machen.

Viel Beinfreiheit
Warten auf das Frühstück
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Vietnam ist kommunistisch
Alte Geräte im Bunker
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Kathedrale
Hier wurde unser Mittagessen zubereitet
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lecker
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Alt und Neu
Ein paar Hüte gefällig?
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Überbleibsel eines Markttages
Kampfhahn
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Es wird alles angeboten
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Gebucht haben wir eine geführte Tour in das Mekongdelta. Mit Bootfahren und allen drum und dran. Für nur 9 Dollar pro Person. 🙂 Pünktlich um 8Uhr wurden wir abgeholt und los gings. Als wir dann in einen Bus mit ca. 30 anderen Touristen einsteigen, wurde es uns klar – das Ganze wird eine Kaffeefahrt. War ja zu Erwarten bei dem Preis. Aber wir machten uns unseren Spaß daraus. Zuerst ging es zu einer Latexfabrik, in dieser wir in einem Schulungsraum die Vorzüge der gefertigten Tücher und Schals näher gebracht bekamen. Um zum Ausgang zu gelangen, musste man natürlich im zickzack durch einen Verkaufsraum laufen. Dann wieder alle zurück in den Bus. Weiter ging es zum Hafen. Der Guide zählte immer wieder seine Schafe. Er “befahl”, alle auf Boot 15. Also machten wir es uns auf Boot 15 gemütlich. Nach 15 Minuten war die Bootsfahrt auch schon vorbei – wir waren bei einer Manufaktur, wo aus der Kokosnuss Süßigkeiten hergestellt wurden, die man natürlich kaufen durfte. Dann wanderten wir etwas weiter und es gab ein bisschen Obst und “traditionelle” Musik wurde uns vorgesungen. Echt ein merkwürdiges Schauspiel. Dann wurden wir 10 Minuten auf einem kleinen Boot durch einen Kanal zum Mittagessen geschippert. Auf dem ging es zu wie in der Rushhour – Boot an Boot. Aber trotzdem ganz nett. Das Mittagessen war dann sogar recht gut. Das Areal für die Mittagspause war ein kleiner Zoo mit Reptilien. Die taten uns in ihren kleinen Käfigen doch sehr leid. Dann noch eine Bootfahrt zurück zum Busstopp an einem Tempel und wieder zurück nach Saigon. Schlussendlich war es ein Tag, an dem man sich um nichts kümmern musste, man ein bisschen was gesehen hat. Aber eins ist uns am Ende des Tages klar – nochmal machen wir so eine typische Touristentour nicht! Auf eigene Faust erkunden und entdecken ist eher nach unserem Geschmack. 😉

Die traditionelle Musik
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zwei Touris lassen sich rumschippern
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Am kommenden Tag wollten wir dann weiter nach Hoi An. Wir verglichen die Möglichkeiten um dort hin zu kommen. Komischerweise war ein Flug gegenüber Nachtbus oder Nachtzug die günstigste Option und für unsere kurze Zeit in Vietnam auch für uns am sinnvollsten. So hieß es dann am nächsten Tag, ab zum Flughafen und auf nach Hoi An.

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Jürgen und Rita
    14. März 2020 17:24

    Diesmal erstmals einige Fotos in schwarz / weiß, mal etwas anderes, sind aber gelungen, finde ich schön.

    Antworten

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