Mit einem leckeren Chai Masala starten wir in den Tag. Der schmeckt hier wirklich super lecker, wir können gar nicht genug davon bekommen. Die Familie war anfangs sehr schüchtern und wusste wahrscheinlich gar nicht so recht, wie sie mit uns umgehen sollen, aber genau so ging es uns auch. 😉 Es war anfangs durch die Sprachbarriere schwierig, da nur die Kinder ein wenig englisch sprechen und die Mutter sich nur mit Hindi verständigen kann.
Wir erkundet nach dem Frühstück Laluri und sahen uns ein wenig in der Gegend um. Auf dem Rückweg von unserem kleinen Ausflug trafen wir Gita Vatika, die Mutter und Rowina, die mittlere Tochter von dreien. Sie waren gerade auf den Weg zu ihrem Feld, um dort Futter für die Wasserbüffel zu holen. Rowina fragte uns, ob wir mitkommen wollen. Na klar – das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die zwei waren nur mit einem Messer und einem Tuch ausgestattet los gegangen, wir fragten uns schon wie sie das nun anstellen werden. Am Feld angekommen starten die zwei auch schon direkt. Mit der linken Hand nahmen sie sich eine Grasbüschel und mit der rechten Hand zogen sie das Messer durch. Das abgeschnitten Gras wurde auf einen Haufen gelegt und mit einer besonderen Grasbindetechnik gebunden. Anschließend wurden die Grasbündel auf das Tuch gelegt und zusammen gebunden, sodass das Gras auf dem Kopf getragen werden konnten. Sie erzählten uns, dass die Mutter morgens bis zu zwanzig Grasbündel holt. Abends gehen dann meistens die Kinder nochmal los und holen nochmals 10-15 Grasbündel – eine ganze Menge was zwei ausgewachsen Wasserbüffel und ein Kälbchen am Tag verdrücken.
Wieder zurück auf dem Hof kam der Projektleiter, der Holy Hills ins Leben gerufen hat, uns besuchen. Er wollte sich bei uns erkundigen, ob alles in Ordnung sei und bot uns an, am nächsten Morgen mit ihm und seiner Royal Enfield (ein Motorrad, welches lediglich in Indien produziert wird) den Chandrabadni Mata Tempel, auf diesen wir direkt von unserer Terrasse herauf schauen, zu fahren. Das Angebot nahmen wir sehr gerne an und machten uns am nächsten Morgen zu dritt auf einem Motorrad auf den Weg. Ich weiß, jetzt werden bestimmt einige vor ihrem Bildschirm schmunzeln, wie das wohl ausgesehen haben muss, aber wir haben Euch diese Bilder erspart, wir wollen uns ja nicht zur Lachnummer machen. ;-D
Der Tempel liegt auf ca. 2000m und von oben kann man bei klarer Sicht noch weiter in das Himalaya Gebirge blicken. Wir hatten leider keinen so guten Tag erwischt, denn wir waren mitten in den Wolken. Ganz oben auf der Plattform, gingen wir in einen kleinen dunklen Raum rein, in diesem ein Priester saß. Wir knieten uns nieder, sodass das dieser uns segnete und uns ein Tilaka auf die Stirn zeichnete und Reiskörner darauf drückte.
Nach der Tempelbesichtigung wurden wir noch auf einen Chai und einen Snack, panierte Chilischoten und Kartoffelstückchen, eingeladen. Gegen Abend kamen wir dann wieder in unserem Homestay an und gingen direkt mit Mädels Gras holen. Jens ließ es sich diesmal nicht nehmen und probierte die Schneid/Reiß-Technik auch mal aus, unter schmunzelnder Aufsicht der Mädels. 😉
Als Jens abends dem Jungen vom Homestay probiert bei seinem Computerproblem zu helfen, ja sogar in den Berge ist die Technik angekommen, fragte mich Gita Vatika, ob ich ihr beim Kochen helfen möchte. Sie zeigt mir ihre Küche, diese aus einer Gas- und einer Elektro Herdplatte bestand, welche auf dem Betonboden platziert waren und einer kleinen Nische, in dieser sie ihre ganzen Gewürze aufbewahrt. Es gab keinen Tisch und Stühle, alles wurde in der Hocke ausgeführt. Sie zeigt mir, wie sie das Essen zubereitet. Es gab Lauki eine Art Zucchini, mit selbst gebackenen Naan und einem Nachtisch aus Büffelmilch und Getreide (welches von Jens aus den Hülsen geschlagen wurde) und an Milchreis erinnerte. An diesem Abend aßen wir alle zusammen in der kleine Küche und es gab keine Sprachbarriere mehr. Wir fühlten uns wohl und aufgenommen in die Familie. Wir wurden jeden Tag von morgens bis abends super versorgt mit Chai/Wasser und jeder Menge essen. Es schmeckt alles sehr sehr lecker.
Morgen früh werden wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Rishikesh machen, um dort noch zwei weitere Tage zu verbringen. Mal gespannt, ob wir es diesmal in den öffentlichen Bus schaffen…
7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das hört sich alles super an.
Wäre gerne bei euch, dass erinnert mich sehr an Bali.
Bei Komang und Dede die ja auch Hindus sind leben genau so und sind glücklich dabei.
Die Hindus sind besonders 😇 viel Spaß weiterhin
Danke Dir Papa 🙂 Ja, der Hinduismus ist eine sehr interessante Religion.
Hey ihr beiden!
Wow, das klingt ja alles super spannend und interessant!! 😊
Danke für die ausführlichen Berichte, man kann richtig mit euch mitfühlen.
Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß von euch zu lesen!
Liebe Grüße 🙏🏽
Liebe Mona, hier in Indien habe ich schon ein paar mal an Dich gedacht – vielen Dank nochmal für Deine Tipps 🙂
मुझे तुम्हारी याद आती है <3
<3
Seid ihr schon aus Versehen in eine Kuh gerannt? 😀
Hallo ihr beiden
Ist das super euch so begleiten zu können – freu mich schon weitere spannende Nachrichten
Liebe Grüße
Das freut uns wenn es Dir gefällt 🙂 Danke für das Feedback!